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AutorenbildMorris Görke

Erweiterung des IPv6 Dokumentationspräfixes um 3fff::/20

In unseren IPv6-Schulungen betonen wir seit Jahren, dass der IPv6-Adressbereich 2001:db8::/32 das am häufigsten gedruckte IP-Präfix ist oder dies bald sein wird.


Müssen wir unsere Aussage ab 2025 anpassen?

20 Jahre nach der Einführung des ersten IPv6-Dokumentationspräfixes 2001:db8::/32 (RFC 3849) erweitert RFC 9637 die bestehenden Dokumentationsstandards durch die Reservierung eines neuen IPv6-Präfixes: 3fff::/20. Dieses Präfix ist ebenfalls speziell für die Verwendung in technischen Dokumentationen vorgesehen und kollidiert nicht mit tatsächlich zugewiesenen Adressen.

IPv6 Dokumentation Präfix Darstellung

Interessant: Beide Adressbereiche (2001:db8::/32 und 3fff::/20) wurden übrigens aus dem “globalen Adressbereich” entnommen. Die IANA pflegt dazu die entsprechende Tabelle.


Vorteil des neuen Dokumentationspräfixes

Der Vorteil des neuen IPv6-Präfixes liegt in seiner Präfixlänge von /20, also 20 Bit. Dadurch können nun auch größere Netze beispielhaft beschrieben und generisch dargestellt werden. Viele Netze sind größer als /32 und lassen sich somit nicht mehr mit dem Dokumentationspräfix 2001:db8/32 abbilden.

Der Hauptvorteil besteht darin, dass es Entwicklern, Administratoren und IT-Sicherheitsexperten ermöglicht, realistischere Beispiele für Netzwerkkonfigurationen, Tests und Schulungen zu erstellen. Durch die klare Abgrenzung zum regulären Adressraum wird sichergestellt, dass diese Beispiele nicht versehentlich in produktiven Netzwerken auftauchen. Dies reduziert potenzielle Sicherheitsrisiken und erhöht die Praxistauglichkeit von Dokumentationen.

Für Unternehmen und Organisationen, die auf präzise Kommunikation in der IT angewiesen sind, ist dieses dedizierte Dokumentationspräfix wichtig, um den Umgang mit IPv6 zu erleichtern und Missverständnisse zu vermeiden.


Was sind Dokumentationspräfixe?

Die IP-Dokumentationspräfixe sind speziell für die Verwendung in technischen Dokumentationen, Herstellerbeschreibungen und Büchern vorgesehen und kollidieren nicht mit tatsächlich zugewiesenen IP-Adressen. Die Dokumentationspräfixe für IPv4 lauteten nach RFC 5737: 192.0.2.0/24, 198.51.100.0/24 und 203.0.113.0/24.

Diese haben sich in der Praxis jedoch nicht so stark durchgesetzt wie das IPv6-Dokumentationspräfix.

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